smartHome Eigenbau – Warum ich mir selbst die Mühe mache

Das wird mein erster Eintrag zum Thema smartHome im Eigenbau und zu Beginn will ich erst einmal erklären warum ich mir die Mühe mache und alles selbst programmiere.

Mittlerweile könnt ihr mein Projekt auch bei github finden : https://github.com/Mausbiber/smartHome
Den aktuellen Stand der Entwicklung in Sachen User Interface findet Ihr hier : http://html-test-area.mausbiber-projekte.de/scheduler/

So, und nun weiter im Text.

Als ich vor 2-3 Jahren anfing mir über Heimautomation Gedanken zu machen ging es vor allem um eine Zeitsteuerung von Lampen und eventuell auch um automatische Heizkörper (gleich vorweg dieser Punkt ist immer noch offen).
Natürlich bin ich auch von der Anzahl der Möglichkeiten überrascht gewesen, insbesondere die vielen verschiedenen Systeme haben mich erstaunt.
Und natürlich ist alles schön inkompatible zueinander.

Irgendwann hatte ich dann 2 x per USB steuerbare Steckdosenleisten und 4 x Funksteckdosen von HomeEasy zuhause, einfach weil beide Artikel recht günstig waren.
Jetzt kam die Frage wie steuer ich das halbwegs komfortabel per PC/Tablet/Smartphone?
Also habe ich mich im Internet mal schlau gemacht und bin im großen und Ganzen auf genau 3 x halbwegs interessante Projekte gestoßen:

Im Prinzip funktionieren alle 3 Systeme so wie sie sollen.
Mit „eQ-3“ habe ich mich nicht weiter beschäftigt da es für HomeMatic-Geräte gedacht ist, es gibt dort wohl eine Art OpenSource Alternative – trotzdem ist das System sehr beschränkt und da es nur hauptsächlich in Deutschland verkauft wird ist auch die Nutzer-Basis nicht so groß.

FHEM

Ich habe mich dann zuerst mit FHEM beschäftigt und war zuerst einmal begeistert wie viele verschiedene Systeme hier unterstützt werden.
Ich musste dann aber leider feststellen das die Konfiguration auf einem zum Teil recht komplexen Regelwerk basiert. Das macht das Anlegen von verschiedenen Geräten und Situationen nicht leichter.
Als größtes Problem hat sich für mich aber die UI erwiesen – die ist freundlich gesagt schlecht und sieht aus wie aus dem Jahr 2000.
Zum Einen ist die Erstellung einer Oberfläche nicht gerade benutzerfreundlich, zum anderen ist der Begriff „responsive design“ ein Fremdwort für FHEM.
Es gibt da zwar einige nette neue Ansätze für eine bessere UI, die bleiben aber alle hinter meinen Erwartungen zurück.
Abschließend lässt sich sagen das FHEM zwar sehr viele Systeme unterstützt, im Aussehen und in der Konfiguration aber nur etwas für Nerds (liebevoll gemeint) ist.
Der wichtige Frauen-Akzeptanz-Faktor bleibt auf der Strecke.

openHAB

Der nächste Versuch war dann openHAB, gleich vorweg openHAB 2 verspricht viele Neuerungen ist aber noch weit entfernt und fällt deshalb aus.
openHAB funktioniert nach dem gleichen Grundprinzip wie FHEM.
Jede Menge Systeme (mehr als bei FHEM) werden per Plugins unterstützt und das Ganze wird über ein komplexes Regelwerk konfiguriert.
Die Steuerung erfolgt entweder per App oder per Browser und zumindest Screenshots legen die Möglichkeit von „responsive design“  nah.
Ich habe dann eine Weile auf meinem Raspberry Pi in Verbund mit Tinkerforge meine Funksteckdosen damit gesteuert.
Gestört hat mich aber der recht große und träge Java-Unterbau, der Start der Software dauert eine gefühlte Ewigkeit.
Für meine USB-Steckdosenleiste hätte ich mir aber auch hier selbst ein Plugin schreiben müssen – auch wieder ein Minuspunkt (auch FHEM kannte die Steckdosenleiste nicht).
Die Software lief über mehrere Wochen recht stabil und konnte automatisch den Sonnenaufgang ermitteln und entsprechend Lampen schalten.
Aber auch bei openHAB ist die UI wie aus dem Jahr 2000 – einfach altbacken. Die Möglichkeiten für „responsive design“ sind auch nicht so gegeben wie man das von der Webprogrammierung her kennt.
Beim Frauen-Akzeptanz-Faktor versagt openHAB meiner Meinung ebenfalls. Dafür ist die UI einfach nicht durchdacht genug und das konfigurieren selbiger zu kompliziert.
Auch hier gibt es wieder Möglichkeiten „externe“ Oberflächen zu benutzen, aber auch hier sind diese nur minimal besser.

Selbstbau

Mittlerweile habe ich noch weitere Hardware zur Heimautomation bekommen, verschiedene Tinkerforge Module und Schalter/Taster direkt an den GPIO-Ports.
Somit kamen mehrere Punkte zusammen warum ich keins der vorhanden Systeme haben wollte:

  • man muss sich erst in ein kompliziertes Regelwerk einarbeiten
  • keine Software unterstützt alle Systeme, somit ist immer Handarbeit angesagt
  • die UI ist bei allen System schlecht, eine wirklich moderne, durchdachte UI fehlt

Also selber programmieren – leichter gesagt als getan.
Damit angefangen habe ich vor ca. 12 Monaten, ich arbeite aber mal mehr und mal weniger daran.
Das wichtigste für mich ist eine moderne Oberfläche, durchdacht und optisch ansprechend – allerdings waren alle meine Ideen am Anfang scheiße.
Aber wofür gibt es das Internet, ich habe dann bei Google nach smartHome und „UI“ gesucht und mir wirkliche Hunderte von Seiten mit verschiedenen Prototypen und Systemen angeschaut.
Das meiste geht über grobe Skizzen nicht hinaus oder ist maximal durchschnittlich, eine Seite hat mich aber wirklich überrascht.

Die Seite HEIMA Smart Home Automation UI war genau das was ich solange gesucht habe.
Dort hat jemand das mögliche Design einer fast perfekten smartHome UI entworfen und damit genau meinen Geschmack gefunden.
Mit dieser Vorlage konnte ich dann endlich anfangen und mein eigenes System entwerfen.
Mehr oder weniger schnell waren dann die anderen Teile des Puzzles zusammen.
Mein smartHome System besteht aus folgenden Komponenten:

  • Oberfläche ähnlich wie HEIMA Smart Home Automation UI – mit Hilfe von bootstrap3, html5, css3, jquery, javascript & php
  • Hardware-Clients auf Raspberry Pi Basis – daran angeschlossen/damit verbunden weitere Hardware wie Funksteckdosen, Tinkerforge Module, USB-Steckdosenleisten, etc…
  • Softwareseitig wird ein Client/Server-System genutzt welches ich in python 3.4 programmiere und das über websockets kommuniziert. Wie viel Logik in den Clients steckt und wie viel im Server habe ich noch nicht abschließend geklärt.

Leider ist es so, das für jedes Problem das ich löse, 2 neue erscheinen.
Alles in allem ist aber damit der grobe Rahmen meines Projekts abgesteckt und ich versuche mich in kleinen Teilstücken zum Ziel vor zu arbeiten.
Da ein solches System allerdings ein recht großes Projekt ist zieht es sich doch sehr in die Länge.
Trotzdem mache ich immer weiter und kann schon verschiedene kleinere Erfolge verbuchen, verschiedene Teile des Systems funktionieren schon.

Bei den vorhanden Systemen hätte mich das Erlernen des Regelwerk auch viel Zeit gekostet, ganz abgesehen davon wenn ich nicht unterstütze Hardware hätte nutzen wollen. Dazu dann noch die Kompromisse bei der UI – dann kann ich mir auch gleich selbst die Arbeit machen und habe am Ende genau das was ich will.
Auch wenn der Weg dahin lang ist.

Abschließend kann ich die Vor- und Nachteile für mich folgendermaßen zusammenfassen:

Vorteile

  • ich bin flexibel bei der Hardware
  • die Oberfläche wird genau so wie ich sie will
  • ich lerne dabei jede Menge
  • ich habe die volle Kontrolle über die Daten

Nachteile

  • komplexes Projekt für eine Person
  • viele unterschiedliche „Sprachen“ – python, html, css, javascript & php
  • für ein gelöstes Problem tauchen 2 neue auf
  • es kostet viel Zeit

Ich bin zwar mit meinem Zeitplan sehr in Verzug, bleibe aber bei meiner Entscheidung das System von Grund auf selbst zu entwickeln.
Meine bisherigen Fortschritte stimmen mich da durchaus optimistisch.

Ich hoffe Ihr könnt jetzt schon einmal verstehen warum ich mich so entschieden habe.
In weiteren Beiträgen werde ich dann die einzelnen Schritte & Teile meines System genauer erklären.

Ich würde mich über Kommentare, Verbesserungsvorschläge oder am besten eine Mitarbeit sehr freuen.

 

24 Gedanken zu „smartHome Eigenbau – Warum ich mir selbst die Mühe mache“

  1. Moin,
    der Beitrag ist zwar schon ein paar Tage alt.

    Ich habe mich mit FHEM abgefunden, da ich auch meine Smarten Geräte mittlerweile selbst baue, Dank 3D-Druck und meinem wissen als Systemelektroniker.
    Etwas, dass FHEM nicht kann, das wird dann mal eben selbst gemacht.

    Deine Idee ist aber nicht schlecht, ich wollte vor ca. 10 Jahren das gleiche umsetzen, mir fehlte leider die Zeit dazu.
    Auch wenn das Wissen da ist, die von dir genannten Programmiersprachen und einige mehr, für mich keine Fremdsprachen sind, ist mir der Zeitaufwand einfach zu groß, etwas aufzubauen.

    Wobei ich da aber auch die Meinung vertretet: „Baue kein Haus auf gemietetem Boden“
    Somit ist FHEM und co. mehr oder weniger gemieteter Boden und wenn es irgendwann eingestellt werden würde, dann hätte man mehr oder weniger die Arschkarte…

    Evtl. wäre das mal ein neues Langzeit Projekt, dem ich mich widmen könnte.
    Aber wie du schon sagtest, alleine ist ein solches Projekt zu mächtig, viel zu mächtig um das Zeitnah auf einem entsprechenden Punkt zu bekommen.

    Du hast ja über meinen Kommentar meine E-Mail Adresse, evtl. kann man ja auch bei Kleinigkeiten aushelfen, wenn du magst, dann kannst du dich gerne mal melden.

    Beste Grüße
    Tyro

    Antworten
  2. … so … Ich mal wieder .. Ist ja schon iene ganz schön lange Zeit her …
    Ich hatte zwischenzeitlich auch andere Dinge zu tun (wer kennt das nicht?) und habe den Fortgang hier nicht weiter verfolgt. Aber in Anbetracht der Kommentare, die im SEP’15 abbrechen, vermute ich mal, das dieses vielversprechende Konzept gestorben ist?!?

    Antworten
    • Gestorben würde ich nicht sagen, eher es liegt im Koma.
      Nein im Ernst, mir fehlt einfach die Zeit seit ich mich selbstständig gemacht habe.
      Aber wirklich aufgegeben habe ich noch nicht, ich hoffe immer noch irgendwann weiter machen zu können.

      Antworten
      • … selbst und ständig …
        Aus meiner eigenen Erfahrung der Selbstständigkeit möchte ich fast behaupten, das Du da nie Zeit zu finden wirst. Genau solche Zeitprobleme sind zumindest bei mir damals der Grund gewesen, bei der Geburt meiner Tochter die Selbstständigkeit aufzugeben. Diese Entscheidung habe ich bis dato auch noch nie in Frage gestellt …

        Na, schauen wir mal, was es letztlich bei mir wird. Ich will auf jeden Fall von FHEM weg; das nervt nur noch …

  3. Hallo Christopher!

    Super Projekt! Ich bin genau so wie du, von den derzeitige Lösungen nicht begeistert.
    Von Java halte ich sowie so nicht viel, für mich ist der Unterbau zu träge und auch wenn die Java Fans sagen, Java kann mit C++ mithalten, so sehen meine Erfahrungen anders aus.

    Arbeitest du noch daran? Würdest du Unterstützung brauchen?

    Antworten
    • Im Prinzip ja, im Gedanken arbeite ich noch daran.
      Allerdings bin ich die letzten 12 Monate mit Job & Nebenjob komplett ausgelastet.
      Ich hoffe im Sommer wieder Zeit zu finden, und ja, dann brauche ich auch Unterstützung.

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  4. Sehr spannend!!!
    Ich habe mich vor etwas mehr als einem Jahr auf den Pfad der Suche begeben. Ich kann die Antipatie gegenüber FHEM sehr wohl nachvollziehen. Gegnüber openHAB nur bedingt. Man mag JAVA gegenüber freundlich gesinnt sein oder auch nicht. Persönlich denke ich aber, der Platform übergreifenden Realisierung steht mit openHAB durch JAVA weit weniger gegenüber als es bei anderen Systemen der Fall ist. Die Startup Phase in meinem noch nicht produktiven Testsystem auf Debian dauert nur bedingt lange.
    Was mich an openHAB (2) nervt ist, die die Tatsache dass neue UI’s ebenfalls als Java Pakete entwickelt werden müssten, was meines Erachtens ein No-Go ist. Hier kam mir phpmydomo entgegen, welches für verschiedene Systeme eine Art FrontEnd API bietet.
    Derzeit bin ich daran meine Oberfläche Hieb- und Stichfest zu machen. Was leider auch nicht so einfach ist.

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  5. Hallo,

    interessantes Projekt (Seite gefunden beim suchen nach einer FHEM Alternative), bin mit den anderen Lösungen auch unzufrieden, FHEM einrichten für gerade 2 Sensoren und ein halbwegs vernüftiges Erscheinungsbild eine Woche Zeit weg, erinnert von der Einrichtung her an Linux vor 20 Jahren.

    Für das Web Frontend wäre eine alternative zu PHP, z.B.
    https://www.djangoproject.com/

    Da der Rest ja sowieso schon in Python geschrieben ist.
    Könnte dabei behilflich sein, das es das Framework meiner Wahl ist, wenn die Option besteht es einzusetzen.

    Wäre generell nett zu wissen, ob noch aktiv daran gearbeitet wird, da letztes Update auf Github schon eine Weile her ist.

    Gruß,
    Thorsten

    Antworten
  6. Hallo,
    kann man mit deinem System Folgendes realisieren:
    1) Ein KNX Taster kann kurz oder lang gedrückt werden. Beim kurzen Drücken schaltet er einen Dimmer aus, bei langem Drücken wird auf- bzw. beim nächsten Mal abgedimmt. Der Aktor währe z.B. ein Arduino mit Firmata oder auch etwas anderes.

    2) Die Fensterkontakte des Max! Systems auswerten, und wenn z.B. einer von mehreren Kontakten „AUF“ anzeigt, eine Lampe anschalten?

    Insbesondere Punkt 1) ist mir bisher mit Fhem nicht gelungen, da wie andere Kommentatoren auch schreiben ich kein Profi in Perl/Fhem bin.

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen,
    Ingo

    Antworten
    • Hallo,

      also erstmal zur Klärung der Begriffe.
      Ein Schalter in meinem System ist etwas, das ich vom PC aus steuere.
      Ein Sensor ist etwas, was mein System von „außerhalb“ Daten sendet.
      Da ich derzeit nur eine Zeitschaltuhr habe, unterstütze ich auch nur meine Definition von Schaltern.

      Du möchtest aber von außerhalb Daten ins System geben.
      Das kann es im Moment noch nicht.

      Die Unterstützung für Sensoren (und damit für deine beiden Fälle) ist auf jeden Fall für dieses Jahr vorgesehen.
      Da meine Suche nach python, php & javascript-Programmieren die mitarbeiten wollen bisher ergebnislos verlief wird das aber noch etwas dauern.

      zu 1)
      Ich kann mir sehr gut einen Schalter in dieser Art vorstellen.
      Ich hätte es jetzt direkt mit einem GPIO-Pin eines RasPis versucht.
      Der wird überwacht, wird er gedrückt macht er einen timestamp.
      Hat sich der Zustand nach 1 sec. nicht geändert ist es ein langer Druck, ändert sich der Zustand aber direkt wieder ist es ein kurzer Druck.

      zu 2)
      Ein solches System ist geplant.
      Das Problem ist aber, das ich kein Max! System hier habe, deshalb müsste so eine Erweiterung von jemanden kommen der das hat.

      Ich würde mir wünschen das Sensoren und Trigger-System schon funktionieren, aber bis dahin ist es alleine noch ein weiter Weg.
      Aber solange ich nicht von Google oder sonst irgendwem dafür bezahlt werde, bzw. solange sich nicht 1-2 Mitstreiter finden dauert es leider seine Zeit.

      Antworten
  7. Hallo,

    eine sehr Interessante Seite hast du hier. Ich arbeite als Software Entwickler und Interessiere mich schon länger für eine smartHome-Lösung für mein Zuhause. Ich kann deine bedenken bezüglich bestehenden oder fertigen smartHome-Lösungen verstehen. Ich habe mir selber schon einige Gedanken gemacht, ob ich mich nicht auch dazu überwinden kann, eine eigene Software zu schreiben. Auf deinen Seiten konnte ich einige schöne Infos und Anregungen für mein Projekt finden, vielen Dank dafür.
    Ich werde in Zukunft öfters mal bei dir vorbei schauen und mich bei deinem Projekt auf dem laufenden halten.

    Bis dahin, viele Grüße aus Köln

    Antworten
    • So, dein Kommentar ist zwar nicht ganz so alt … aber auch hier kommt meine Antwort viel zu spät.

      Trotzdem, es freut mich zu hören das ein Profi meine Probleme mit den vorhanden Systemen versteht.
      Bin gespannt was du zu dem neuen System sagst 😉

      Eventuell kann ich dich damit zur Mitarbeit anregen …

      Antworten
  8. … is ja witzig 😉
    Hallo Christopher und all die Anderen, die wohl aus gleichen oder ähnlichen Gründen wie auch die Meinen hier aufgeschlagen sind…

    Einer der Gründe ist u.a., das ich als FHEM- Anfänger natürlich im dazu gehörenden Forum nach Starthilfe gesucht und gefragt habe. Nur leider konnte ich bisher immer wieder feststellen, das man dort als Anfänger oft von sehr weit oben herab behandelt und auch oft sehr unfreundlich angegangen wird; vielleicht bin ich zu empfindlich? Aber mit meinen über 50 Jahren Lebenserfahrung glaube ich das eher nicht… Ich kenne allerdings das Problem eines solchen Forums aus eigener Erfahrung, da ich über 10 Jahre ein Markenforum geleitet habe. Im Laufe der Zeit sind die ehemaligen Anfänger langsam zum Profi erwachsen und genau die hatten keinen Bock mehr, sich um die Anfänger zu kümmern; einer der Gründe für meinen damaligen Entschluss, das Forum platt zu machen.
    Ein weiterer Grund ist das von Christopher u.a. bereits dargestellte Problem der enormen Komplexität, der gruseligen UI von FHEM und den Klimmzügen, die man oft veranstalten muss. Den Profis mag das alles logisch erscheinen, aber gerade Anfängern, die dann auch noch eine Ebene tiefer ins PERL hinabsteigen müssen, schaffen das ohne massive Vorkenntnisse nicht und verlieren schnell die Lust, sich weiter damit zu beschäftigen. EIner der Probleme ist z.B. aktuell der simple Abgleich von 5 Temp/Hum- Sensoren (4 identische neu, ein Alt-Sensor). Es ist ohne großen Aufwand nicht möglich, einzelnen Sensoren einen Offset mitzugeben, um fertigungstolleranzen auszugleichen. Es ist ebenfalls nicht ohne sehr großen Aufwand möglich, fehlerhafte Daten in den Logfiles abzufangen und fehlerhafte Werte mit interpolierten Wertern zu ersetzen… sowas nerft (mich) ungemein.
    Aus meiner Sicht ist FHEM ausschliesslich was für Leute, die zum einen PERL als „native Speaker“ schon vorher auf dem Schirm hatten, zum anderen aber auch nur mit den dort ansässigen Profis arbeiten möchten und auf Anfänger allergisch reagieren.

    Wie ich das sehe, sind hier doch einige Kommentatoren dabei, sich eigene Systeme zu bosseln und, soweit ich das mitbekommen habe, mit recht vielversprechenden Ansätzen. Da frage ich mich natürlich, ob es nicht mehr Sinn macht, Eure Kompetenzen in einem System zu bündeln, wobei ich mich natürlich mit z.B. PHP/MySQL, als Elektroniker, mit noch einer WoltLab-Lizenz und einem VPS bei HE mit einbringen würde, falls gewünscht.
    Natürlich muss ich z.Z. leider noch bei FHEM bleiben, wenn die Hütte nicht dunkel bleiben soll. Aber ich würde einiges tun, um meine HM- und IT- Systeme in naher Zukunft von FHEM lösen zu können.

    Ok, das erst einmal von meiner Seite dazu. Vielleicht setzt man sich ja tatsächlich mal zusammen und lotet die Möglichkeiten einer Zusammenarbeit aus…

    Ich wünsche allen ein frohes Fest und einen guten Rutsch ins neue Jahr…

    DLzG
    Mciha

    Antworten
    • Nabend,
      auch wenn dein Post schon lange her ist will ich trotzdem noch darauf antworten.
      In Zukunft werden Kommentare auch wieder direkt beantwortet, die lange Pause war besonderen Umständen geschuldet.

      Erst einmal danke für deinen Text.
      Deine Ideen die Kompetenzen zu bündeln ist richtig und gut.

      Das ist einer der Hauptgründe warum ich dieses Blog betreibe und der Grund warum der Code bei github liegt.
      Ich hoffe natürlich auf Mitarbeit.

      Wenn demnächst die Projekt Spezifikationen hier erscheinen wird vielleicht der ein oder andere Lust bekommen.

      Ansonsten bin ich gespannt was du zur neuen Version sagst.

      Antworten
  9. Hi Christopher,

    ich kann deine Intensionen absolut nachvollziehen. Alle Systeme hinken der Zeit in sachen einrichtung und vorallem in sachen Bedienung weit hinterher. FEHM ist ein mächtiges Projekt welches leider seit über 3 Jahren nichts an seiner Nutzerschnittstelle gemacht hat. Über kurz oder lang werden Projekte wie FEHM auf der Strecke bleiben wenn Sie sich nur als Nerd basis sehen.
    Du solltest mal ein Blick auf Eclipse Smart Home werfen. Es Handelt sich hierbei um ein SmartHome Framework. Aus meiner sicht ein sehr guter Ansatz zur Lösung das FEHM Problems. Man erstellt eine mächtige API die mit Modulen um weitere Protokolle erweitert werden kann und überlässt die Darstellung und Aufbereitung der Daten und Komponenten den Nutzer.
    OpenHAB 2 scheint auf Eclipse SmartHome auf zu setzen und auch das System der Telekom verwendet es. Evtl könntest du dir damit einiges an Arbeit und Zeit sparen die doch so kostbar ist! http://www.eclipse.org/smarthome/

    Gerne kannst du mich auch per Mail kontaktieren.

    Antworten
    • Von eclipse smart home habe ich schon gehört.
      Als openHAB 2 unter deren Dach geschlüpft ist habe ich es mir mal angesehen.

      Für die Zukunft habe ich da schon gewisse Hoffnung das daraus was wird, im Augenblick finde ich aber den Unterbau von openHAB (wie auch von FHEM) zu groß.
      Es dauert z.Bsp. ewig und drei Tage bis die Software komplett gestartet ist.

      Hauptproblem für mich ist, das Ganze setzt auf java auf.
      Mit der Sprache habe ich nun gar nix zu tun und ehrlich gesagt möchte ich nicht noch eine Sprache nur halb können 😉

      Ich hoffe bis Ende des Jahres die nächste Version meiner Software veröffentlichen zu können.
      Dann kann man diverse Einstellungen über die Web-GUI vornehmen und das ganze System ist mutli-client fähig.
      Will heißen, du kannst 10 x verschiedene raspi’s im Haus verteile und an jedem z.Bsp. die GPIO-Port zum schalten nutzen.
      Dafür braucht es dann nur einen Rechner der Server spielt (kann ein Pi sein oder wie bei der Heim-Server auf dem auch die WebGUI & Datenbank läuft).
      Vielleicht wird das Projekt dann für den ein oder anderen interessanter.

      Antworten
  10. Ich habe mit fhem angefangen und bin begeistert von den Möglichkeiten, leider fehlte auch bei mir lange der Frauen-Akzeptanz-Faktor und selbst ich habe ein responsive design vermisst. Dann bin ich durch Zufall über folgenden Artikel gestolpert:
    http://www.meintechblog.de/2015/07/smartvisu-mit-fhem-die-perfekte-visualisierung-teil-2-multimedia-steuerung-fuer-den-tv/
    Fhem funktioniert mit all seinen Möglichkeiten für meine Zwecke perfekt und die alltägliche Visualisierung liefert SmartVisu, das hier ausprobiert werden kann: http://demo.smartvisu.de/
    Da die Gestaltung der Oberfläche über eigene HTML5-Seiten erfolgt hat man damit alle Möglichkeiten. Die Anbindung an fhem mit automatischer Aktualisierung der Visualisierung nach Bedienung z.B. über ein weiteres Smartphone und Anbindung der unterschiedlichsten Systeme möchte ich aber nicht selbst umsetzen, da sich die Technik schneller entwickelt als ich als berufstätiger 1-Mann-Programmierer nachziehen kann.

    Meine Frau kommt ohne Erklärung mit der Visualisierung klar und ist damit glücklich…

    Antworten
  11. FHEM und openHAB habe ich auch probiert, war aber beides nicht wirklich meins. Ich arbeite mittlerweile mit pimatic. Die Oberfläche ist in Ordnung, für mobil optimiert und man relativ leicht eigene Plugins integrieren. Damit kann man dann wunderbar auf Basis von Regeln das Zuhause etwas smarter machen.

    Antworten
  12. Hallo,

    ich würde gerne mal Fotos von deinem eigenen Interface sehen, welche von HEIMA inspiriert sind.
    Könntest du die hier einstellen oder mir ein paar per Mail zukommen lassen?

    Viele Grüße
    Daniel

    Antworten
    • Fotos von meinem Interface werde ich demnächst einstellen.
      Meine Farbauswahl kann man schon in dem „Zeituhr-Interface“ sehen, ansonsten habe ich derzeit noch einen Interface-Bereich für die Steuerung eines Terrariums fertig.
      Also bitte noch etwas Geduld, demnächst kommen mehr Bilder dazu.

      Antworten
  13. Hallo,

    Ich habe aus ähnlichen Gründen wie Sie mich dazu entschieden ebenfalls eine komplette Haussteuerung selbst zu entwickeln.
    Die GUI st aktuell zu 80% fertig und läuft auf eine Rasp2. Es ist alles datenbankgestützt in php geschrieben. Aktuell arbeite ich da jetzt ca 4 Monate dran und sehe ebenso wie Sie die Vorteile. Der Zeitfaktor ist natürlich ein großen schwarzes Loch und scheint unaufhörlich sich zu vergrößern. 😉
    Ich habe ein Haus neu gebaut und konnte somit in der Planung schon alle Vorbereitungen treffen um z.B. Stromleitungen so zu integrieren das Sie für die Haussteuerung sinnvoll nutzbar sind. Strom für ein Display zur Steuerung oder einen Rasp.
    Falls Sie meine GUI mal betrachten möchten gebe ich Ihnen gerne die URL zur Testumgebung.
    Ich kann nur jeden ermutigen so etwas selbst zu entwickeln, der Nutzen aus dem Wissenszuwachs ist einfach unbezahlbar und das Ergebnis ist ein komplett zugeschnittenes Produkt ohne Kompromisse eingehen zu müssen.

    Mit sonnigen Grüßen
    RobertT

    Antworten
    • Wow, das hört sich interessant an.
      Vorallem wenn man gerade ein Haus neu baut hat man natürlich alle Möglichkeiten.
      Da wäre die Qual der Wahl ein Problem für mich.
      Traumhaft alle Kabel „unsichtbar“ zu verlegen und größtenteils auf Funk-Lösungen zu verzichten (funktionieren nicht immer 100%, egal welche).

      Leider wohne ich nur zur Miete, deshalb muss ich oft Kompromisse eingehen.

      Gerne würde ich mir Ihr Interface ansehen, eventuell kann man in bestimmten Bereichen sogar zusammenarbeiten?
      Bitte senden Sie mir doch die URL oder Screenshots.

      Antworten

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